GLUKAGON FÜR NOTFÄLLE

Jeder, bei dem das Risiko für eine Unterzuckerung besteht, sollte ein Notfall-Glukagon-Set (*) haben. Noch besser wäre es, solch ein Set jederzeit verfügbar zu haben.

Darüber hinaus sollten wenn möglich alle, die mit einer betroffenen Person zusammenleben, wissen, wo das Glukagon-Set aufbewahrt wird, und darin geschult sein, wie man das Glukagon vorbereitet und verabreicht.

Diese Sets sollten verwendet werden, wenn die Person infolge eines Abfalls des Blutzuckers einen Krampfanfall erleidet, bewusstlos ist oder Schwierigkeiten mit der Koordination oder dem Schlucken hat.

Es sollte auch dann zur Behandlung der ersten Symptome einer Unterzuckerung angewendet werden, wenn sich die Situation nach Gabe von Nahrung oder Flüssigkeit nicht verbessert.

(*) Glukagon-Notfallsets sollten nicht häufig zur Behandlung einer Unterzuckerung verwendet werden. Wenn der Blutzuckerwert immer wieder niedrig ist, kann dies auch darauf hinweisen, dass die Behandlung zu überprüfen ist. Wenn Glukagon zu oft angewendet wird, hat die Leber möglicherweise nicht genügend Glukosespeicher, damit Glukagon wirksam ist.

Wenn Sie kein Glukagon zur Hand haben oder bei der Anwendung feststellen, dass es abgelaufen oder beschädigt ist, sollten Sie sofort den Notdienst anrufen.

Wie wird es verabreicht?

Überprüfen Sie das Verfalldatum des Notfallsets. Verwenden Sie das Set nicht, wenn es abgelaufen ist!
Waschen Sie Ihre Hände gründlich und öffnen Sie den Behälter.
Überprüfen Sie den Becher mit dem Pulver bzw. der Tablette, um sicherzustellen, dass es/sie keine dunklen Flecken aufweist. Das Glukagon nicht verwenden, wenn dunkle Flecken zu sehen sind!
Entfernen Sie die luftdichte Abdichtung vom Becher.
Ziehen Sie die Kappe von der Nadel und injizieren Sie die gesamte Flüssigkeit aus der Spritze in den Glukagonbecher.
Nehmen Sie die Spritze aus dem Becher und halten Sie sie beiseite (nicht vergessen, dass sie steril bleiben muss).
Schütteln Sie das Fläschchen mit der Mischung vorsichtig, bis sich das Glukagon aufgelöst hat.
Führen Sie die Nadel der Spritze in das Fläschchen ein, drehen Sie es auf den Kopf und ziehen Sie die entsprechende Menge Glukagon auf. (Es ist nicht weiter schlimm, wenn Sie etwas zu viel aufziehen. Glukagon ist nicht giftig.)
Wählen Sie den Injektionsbereich aus und reinigen Sie die Haut. Wählen Sie am besten einen fleischigen und größeren Bereich wie das Gesäß oder die Oberschenkel aus; andere Optionen sind die Arme oder der Bauch.
Führen Sie die Nadel der Spritze in einem 90°-Winkel in die Haut ein. Injizieren Sie dann die Flüssigkeit. Versuchen Sie dabei, die Person so ruhig wie möglich zu halten. Idealerweise sollte das Glukagon so schnell wie möglich verabreicht werden, insbesondere wenn die Person einen Krampfanfall hat oder sich viel bewegt.
Ziehen Sie nach der Injektion des Glukagons die Nadel heraus und entsorgen Sie die Spritze sicher.

GLUKAGON KANN ÜBELKEIT UND ERBRECHEN VERURSACHEN.

Erstickungen durch Erbrochenes zu vermeiden,
drehen Sie die Person vor der Injektion des Glukagons auf die Seite.

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Notfallmaßnahmen
bei schwerer Hypoglykämie

Rufen Sie sofort den Notdienst an oder bringen Sie das Kind zur Untersuchung durch qualifiziertes Gesundheitspersonal in das nächstgelegene Krankenhaus. Warten Sie nicht, bis das Kind auf die Injektion anspricht; dies kann bis zu 20 Minuten dauern.

Das Kind muss kontinuierlich überwacht werden, bis Hilfe eintrifft.

Bleiben Sie ruhig! Obwohl Glukagon ein schnellwirksames Medikament ist, vergehen bis zum Wirkungseintritt mindestens 10–15 Minuten.

Falls der Notdienst nach 20 Minuten nicht eingetroffen ist und sich die Situation des Kindes nicht gebessert hat, sollte es eine zweite Dosis erhalten.

Wichtig

Es ist ratsam, dass die bei dem Krampfanfall der Patientin/des Patienten anwesende Person bei der Behandlung im Krankenhaus dabei ist. Für Ärztinnen und Ärzte kann es hilfreich sein, zu wissen, wann und wie der Krampfanfall einsetzte und wie sich die Person während des Krampfanfalls bewegt hat.

Eine Behandlung im Krankenhaus ist nicht immer notwendig, da sich jedes Kind bei einer Unterzuckerung anders verhält.

Selbst wenn das Glukagon wirkt und das Kind von einer Ärztin/einem Arzt untersucht wird, wäre es ratsam, sich an Ihre behandelnde Fachärztin/Ihren behandelnden Facharzt zu wenden. Episoden einer wiederkehrenden Unterzuckerung, insbesondere wenn sie schwer sind, können daraufhin hindeuten, dass zum Beispiel die Medikamente angepasst oder die Ernährungsgewohnheiten überprüft werden müssen.

Wenn sich das Kind erholt hat und schlucken kann, sollte es langsam verdauliche Kohlenhydrate bekommen. Zum Beispiel: Kekse, Brotstangen usw.

SONST NOCH ETWAS?

(*) Es wäre vorteilhaft, den Blutzuckerspiegel an solch einem Tag häufig zu kontrollieren, da Glukagon nach der Anwendung in der Regel ein Absetzphänomen (Rebound-Effekt) verursacht.

(*) Denken Sie daran, das angewendete Notfallset zu ersetzen. Sie sollten immer vorbereitet sein.

(*) Sollten Sie mehr Glukagonlösung als benötigt vorbereitet (gemischt) haben, kann die restliche Lösung bis zu 24 Stunden im Kühlschrank aufbewahrt werden. Nicht länger! Was Sie in diesem Zeitraum nicht verabreichen, muss entsorgt werden. Trotzdem empfehlen wir aufgrund des Verlustes der Sterilität der Nadel und der instabilen Natur von Glukagon, die Anweisungen des Herstellers zu befolgen: Entsorgen Sie die verbleibende Flüssigkeit nach der Verabreichung. Falls erforderlich, ist es besser, ein neues Set zu verwenden.

(*) In einigen Ländern gibt es Glukagon in verschiedenen Formulierungen, die zur Kontrolle des Blutzuckers als Pump- oder Spraystoß in die Nase angewendet werden können. Glukagon aus einem Notfallset kann allerdings nicht auf diese Weise verwendet werden.

Denken Sie daran, dass die Person keine feste Nahrung zu sich nehmen sollte, wenn ihr noch übel ist. Unter den Umständen ist es besser, zu warten, bis die Übelkeit abgeklungen ist.

Eine gute Alternative wäre dann, etwas Flüssigkeit wie Saft zu geben. Solange die Person sich nicht erbricht, kann sie langsam verdauliche Kohlenhydrate erhalten.

DIE BENÖTIGTE MENGE AN GLUKAGON HÄNGT VON ALTER UND KÖRPERGEWICHT AB. WENN SIE FRAGEN ZUR VERABREICHUNG IN NOTFÄLLEN HABEN, WENDEN SIE SICH BITTE AN QUALIFIZIERTES MEDIZINISCHES FACHPERSONAL.

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